Eine Mordermittlung wird in Burak Çeviks zweitem Artikel auf den Kopf gestellt, einem bezaubernden und überraschenden Werk, das die Frage aufwirft, ob wir jemals wirklich kriminelle Motive verstehen können. Wir beginnen in der Gegenwart, als ein unsichtbarer Erzähler die Ermordung der missbilligenden Mutter seines Geliebten erzählt, begleitet von eindringlich leeren Bildern von städtischer Entfremdung und grellen Lichtern der Stadt. Wir blicken dann zurück, um die erste Begegnung zwischen den Liebenden und Komplizen zu erleben, deren gegenseitige Anziehungskraft und Weltmüdigkeit in einer schlaflosen Nacht und am nächsten Morgen auftaucht. Çevik verleiht dem Geschehen ein stilistisches Selbstvertrauen und die Bereitschaft, die Konventionen der filmischen Form zu biegen, um zu einer komplexen, packenden Doppelmeditation über Liebe und Tod zu gelangen. (aus dem NDNF-Katalog)