Onur wird von seinem Job als Manager eines Pharmaunternehmens entlassen. Er ist nicht sonderlich darum besorgt, arbeitslos zu sein, aber das Gleiche gilt nicht für seine Frau Bahar. Onur hört ihr nicht zu und wird nicht nur gegenüber ihren Ängsten gleichgültig, sondern auch gegenüber der Welt um ihn herum. Er würde eher von mehr Zebras umgeben sein. Ein Drama mit absurden Komödien über Ereignisse, die nicht zum Lachen sind: eine persönliche Krise, die sich auf ihre Ehe auswirkt.

Der Ausdruck la belle indifférence bezieht sich auf einen offensichtlichen Mangel an Besorgnis, der von Individuen gegenüber ihren gegebenen Symptomen gezeigt wird. Das Symptom in Onurs Fall ist die Tatsache, dass sein Leben allmählich aus den Nähten zerfällt. Er wird sich nicht dazu bringen zuzugeben, dass seine Entlassung von der Arbeit eine ernsthafte existenzielle Krise auslösen könnte, nicht nur für ihn, sondern auch für seine Frau. Sie versucht die Stimme der Vernunft zu sein und erinnert ihn immer wieder an ihre düstere Realität, aber Onur hört nicht zu. Er würde eher von mehr Zebras umgeben sein. Dieser zweite Teil der Trilogie des türkischen Regisseurs Kıvanç Sezer, dessen erstes Kapitel My Father’s Wings beim 51. Karlovy Vary IFF antrat, setzt absurden Humor ein, um eine zutiefst persönliche und im weiteren Sinne Ehekrise zu untersuchen – eine Situation, die ebenso humorlos wie real ist.